Die besondere Geschichte des Stephansdoms

Maße: Gesamtlänge außen 107,2 m, innen 91,8 m, Breite des Langhauses 38,9 m; Höhe des Südturms (Hoher Turm) 136,7 m, des Nordturms 60,6 m, der Heidentürme 65,6 m.

Die Domkirche St. Stephan zu Wien, im Volksmund "der Steffel", ist das Wahrzeichen Wiens und das bedeutenste gotische Bauwerk in Österreich. Der Namenspatron ist der Heiligen Stephan, der erste christliche Märtyrer. Mit dem Bau der Kirche wurde im Jahr 1137 begonnen, die Einweihung war 1147. Die Fertigstellung erfolgte aber erst 1169. Von diesem Bauwerk ist heute nur der Westteil, das sind die zwei Heidentürme und das Riesentor (heutiger Haupteingang) erhalten. 1469 wurde der Stephansdom zur Bistumskirche und die Unabhängigkeit von Passau besiegelt. Jetzt begann der Umbau zur einem repräsentativen Dom. Taufbecken, Kanzel, Chorraum und Orgel fanden dabei besondere Beachtung. Im 16. Jahrhundert wurde der Innraum wie es im Baock üblich war umgestaltet. 1711 wurde die große Glocke, die Pummerin, im Andenken an die überstandene Türkenbelagerung aus 20 türkischen Kanonen gegossen. Diese Glocke wog 22000 kg und hatte einen Durchmesser von 3 Metern. Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Dom schwer beschädigt. Die Pummerin stürtzte zu Boden und zerschelte. Aus den Resten wurde eine neue Pummerin gegossen, die heute die drittgrösste Glocke Europas und die fünftgrösste Glocke der Welt ist. 1952 waren alle Kriegsschäden beseitigt. Neben dem Aufzug zum Nordturm befindet sich der Abgang zu den Katakomben. Es wurden dort ca. 11.000 Menschen während der Pest bestattet.

Der Stephansdom und seine Bedeutung heute

Der Zahn der Zeit nagt natürlich an der Kirche. Die Umwelteinflüsse einer modernen Großstadt machen ständige Renovierungsarbeiten notwendig und werden größteils durch Spenden der Wiener Bevölkerung finanziert. Der Stephansdom ist Sinnbild der österreichischen Kultur, Aushängeschild österreichischer Baukunst und Stolz der ganzen Nation. Mit der Wiedererrichtung in nur sieben Jahren (1945 - 1952), wurde er zum Symbol der Hoffnung und half der Wiener Bevölkerung die schwere Nachkriegszeit zu überstehen. Der Stephansdom ist das bedeutendste Gotteshaus Österreichs und ein spirituelles Zentrum der katholischen Kirche. An Werktagen werden sieben Messen gefeiert, an Sonn- und Feiertagen noch mehr. Nicht zu vernachlässigen ist der Stephansdom als Wirtschaftsfaktor. Jährlich besuchen rund drei Millionen Menschen die Kirche und der Dom ist eines der meist besuchten Kulturstätten Österreichs. Es finden neben den Gottesdiensten regelmässig kulturelle Veranstaltungen, vom Orgelkonzert bis zu Gospelaufführungen statt. Durch die 800 jährige Geschichte hat der Dom auch seine Bedeutung im europäischen Kontext. Er ist ein Wahrzeichen nicht nur für die Wiener sondern weit darüber hinaus.